Kriegserfahrungen in Ōsaka
“Kriegserfahrungen in Ōsaka”
Eiichi Fujimoto (90)
(Geburtsort: Higa, Gusukube-son, Miyako-gun, Okinawa)
Um 1944 gab es eine Ausbildungsstätte in Tsuji in der Nähe von Naminoue. Dort durchliefen in einem Raum mehrere Hunderte Auszubildende ihre Ausbildung. Die Ausgebildeten gingen im Anschluss nach Ōsaka oder Tōkyō, um in Rüstungsfabriken zu arbeiten.
In Miyako vermittelte der Arzt Taisei Miyaguni fertig ausgebildete Bewerber an Firmen auf dem japanischen Festland.
Ich hatte einen Monat in der Ausbildungsstätte gelernt und wartete nun auf meiner Reise zum Festland in Koniya auf der Insel Amami-Ōshima auf ein Schiff.
Da erst vor kurzem das Frachtschiff Tsushima-Maru nach einem Angriff gesunken war, wurde unser Schiff als Teil einer Flotte von einem Militärschiff des Typs Zerstörer eskortiert.
Doch während unserer furchtbaren Reise wurden wir von feindlichen Bombern angegriffen, U-Boote lauerten im Meer und Torpedos explodierten direkt neben unserem Schiff.
Angekommen in Kagoshima war jeder bereits für eine bestimmte Firma oder Fabrik eingeteilt. Ich arbeitete in einer Rüstungsfabrik, in der jedoch auch Maschinen, Tragflächen und Reifen für Flugzeuge, sowie Bauteile und Torpedorohre für U-Boote hergestellt und montiert wurden.
Sogar Studenten gingen damals nicht zur Uni, sondern im Rahmen von Mobilisierungstrupps in Rüstungsfabriken, um Bauteile herzustellen und zusammenzubauen.
Ich lebte zwar in einem Wohnheim, aber zu Zeiten des Militarismus mussten sich auch Heimbewohner einer Musterung unterziehen. Es gab außerdem die „Jugendschule“ und mit 20 Jahren wollte ich mich freiwillig als aktiver Soldat bei der Marine oder Armee melden.
Es war mein Wunsch Soldat zu werden, da auch ich mit meiner Arbeit das Land beschützen wollte. Ich bewarb mich bei der Marine, wo mir aber gesagt wurde: „Deine Fußsohlen sind zu platt, auf dem Schiffdeck kannst du damit leicht ausrutschen. Du kommst wegen deiner Plattfüße nicht in Frage.“ Damit war ich durchgefallen.
(Heimkehr aus Ōsaka nach dem Krieg)
Es gab damals ein großes amerikanisches Repatriierungsschiff namens LST, mit dessen dritten Fahrt ich zurückkehrte. Das Schiff legte in Hakata auf Kyūshū an. Ich erinnere mich noch, wie der Reis, den ich besorgt hatte, von der Polizei beschlagnahmt wurde. In Hakata befanden sich viele Heimkehrer aus den Kolonien in der Mandschurei und China.
(Ōsaka nach Kriegsende)
Wahrscheinlich war man wegen der amerikanischen Besatzungstruppen besorgt, und mithilfe verbliebener Internatsschüler wurden Bomben und Bauteile usw. in einen großen See geworfen und auf diese Weise entsorgt.
(Luftangriffe in Ōsaka)
Die Luftangriffe machten mir große Angst. Bei den nächtlichen Luftangriffen bombardierten die B-29-Bomber gegen 9 Uhr abends Ōsaka. B-29-Bomber werfen aus 10.000 Metern Höhe Bomben ab und deren heftigen Luftangriffe waren verheerend. Die Bomben schlugen in Ōsaka unter anderem in Tenroku, Tenjinbashi und Umeda ein und hinterließen nach Kriegsende nur Brandwüsten.
Zu Beginn ertönt als Vorwarnung ein langer Sirenenton und beim Bombenalarm sind mehrere kürzere Sirenentöne zu hören. Japan versuchte mit Flugabwehrkanonen Widerstand zu leisten – diese reichten jedoch nicht bis in die Höhe von 10.000 Metern.
Ich hörte bei der Arbeit in der Rüstungsfabrik in den Nachrichten, dass auch Miyako vernichtet wurde. Die Nachricht, dass kein Haus mehr steht und kein Mensch mehr dort lebt, beunruhigte mich sehr.
(Rückblickend auf den Krieg)
Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, die Krieg mögen. Sondern ich glaube, dass es der Wunsch der Menschheit ist, keinen Krieg zu führen. Damit es keine Kriege mehr gibt, ist Bildung nötig. In einem Krieg sterben zigtausende unschuldige Menschen. Nie mehr sollten wir einen Krieg führen.
Eiichi Fujimoto (90)
(Geburtsort: Higa, Gusukube-son, Miyako-gun, Okinawa)
Um 1944 gab es eine Ausbildungsstätte in Tsuji in der Nähe von Naminoue. Dort durchliefen in einem Raum mehrere Hunderte Auszubildende ihre Ausbildung. Die Ausgebildeten gingen im Anschluss nach Ōsaka oder Tōkyō, um in Rüstungsfabriken zu arbeiten.
In Miyako vermittelte der Arzt Taisei Miyaguni fertig ausgebildete Bewerber an Firmen auf dem japanischen Festland.
Ich hatte einen Monat in der Ausbildungsstätte gelernt und wartete nun auf meiner Reise zum Festland in Koniya auf der Insel Amami-Ōshima auf ein Schiff.
Da erst vor kurzem das Frachtschiff Tsushima-Maru nach einem Angriff gesunken war, wurde unser Schiff als Teil einer Flotte von einem Militärschiff des Typs Zerstörer eskortiert.
Doch während unserer furchtbaren Reise wurden wir von feindlichen Bombern angegriffen, U-Boote lauerten im Meer und Torpedos explodierten direkt neben unserem Schiff.
Angekommen in Kagoshima war jeder bereits für eine bestimmte Firma oder Fabrik eingeteilt. Ich arbeitete in einer Rüstungsfabrik, in der jedoch auch Maschinen, Tragflächen und Reifen für Flugzeuge, sowie Bauteile und Torpedorohre für U-Boote hergestellt und montiert wurden.
Sogar Studenten gingen damals nicht zur Uni, sondern im Rahmen von Mobilisierungstrupps in Rüstungsfabriken, um Bauteile herzustellen und zusammenzubauen.
Ich lebte zwar in einem Wohnheim, aber zu Zeiten des Militarismus mussten sich auch Heimbewohner einer Musterung unterziehen. Es gab außerdem die „Jugendschule“ und mit 20 Jahren wollte ich mich freiwillig als aktiver Soldat bei der Marine oder Armee melden.
Es war mein Wunsch Soldat zu werden, da auch ich mit meiner Arbeit das Land beschützen wollte. Ich bewarb mich bei der Marine, wo mir aber gesagt wurde: „Deine Fußsohlen sind zu platt, auf dem Schiffdeck kannst du damit leicht ausrutschen. Du kommst wegen deiner Plattfüße nicht in Frage.“ Damit war ich durchgefallen.
(Heimkehr aus Ōsaka nach dem Krieg)
Es gab damals ein großes amerikanisches Repatriierungsschiff namens LST, mit dessen dritten Fahrt ich zurückkehrte. Das Schiff legte in Hakata auf Kyūshū an. Ich erinnere mich noch, wie der Reis, den ich besorgt hatte, von der Polizei beschlagnahmt wurde. In Hakata befanden sich viele Heimkehrer aus den Kolonien in der Mandschurei und China.
(Ōsaka nach Kriegsende)
Wahrscheinlich war man wegen der amerikanischen Besatzungstruppen besorgt, und mithilfe verbliebener Internatsschüler wurden Bomben und Bauteile usw. in einen großen See geworfen und auf diese Weise entsorgt.
(Luftangriffe in Ōsaka)
Die Luftangriffe machten mir große Angst. Bei den nächtlichen Luftangriffen bombardierten die B-29-Bomber gegen 9 Uhr abends Ōsaka. B-29-Bomber werfen aus 10.000 Metern Höhe Bomben ab und deren heftigen Luftangriffe waren verheerend. Die Bomben schlugen in Ōsaka unter anderem in Tenroku, Tenjinbashi und Umeda ein und hinterließen nach Kriegsende nur Brandwüsten.
Zu Beginn ertönt als Vorwarnung ein langer Sirenenton und beim Bombenalarm sind mehrere kürzere Sirenentöne zu hören. Japan versuchte mit Flugabwehrkanonen Widerstand zu leisten – diese reichten jedoch nicht bis in die Höhe von 10.000 Metern.
Ich hörte bei der Arbeit in der Rüstungsfabrik in den Nachrichten, dass auch Miyako vernichtet wurde. Die Nachricht, dass kein Haus mehr steht und kein Mensch mehr dort lebt, beunruhigte mich sehr.
(Rückblickend auf den Krieg)
Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, die Krieg mögen. Sondern ich glaube, dass es der Wunsch der Menschheit ist, keinen Krieg zu führen. Damit es keine Kriege mehr gibt, ist Bildung nötig. In einem Krieg sterben zigtausende unschuldige Menschen. Nie mehr sollten wir einen Krieg führen.